Rottweil (alf). Das Projektorchester "Windphonics", dem 73 junge Musiker aus der Region Rottweil/Tuttlingen angehören, sorgte in der Rottweiler Stadthalle mit einem ausgefallenen Konzertprogramm für einen Hörgenuss überaus hoher Güte. Mehrere Minuten lang durften die Musiker nach dem Konzert den tosenden Beifall und die stehenden Ovationen der begeisterten Besucher auf der Bühne genießen. Die Leitung beim Jahreskonzert lag in den Händen des erfahrenen und engagiert auftretenden Dirigenten Tobias Wahl.

Im nächsten Jahr feiert das Orchester sein zehnjähriges Bestehen. Das 2006 gegründete Ensemble, das sich zum Ziel gesetzt hat, anspruchsvolle Literatur der sinfonischen Blasmusik in einer entsprechenden Qualität und in einer breiten Instrumentierung zu Gehör zu bringen, erfüllte voll und ganz die Erwartungen und knüpfte an die Erfolge der vergangenen Jahre an. Die "Windphonics" überzeugten mit Virtuosität in sämtlichen Registern, mit homogenem Klang und Präzision bei den Einsätzen. Kein Wunder, besteht das Orchester doch aus zahlreichen Preisträgern des Wettbewerbs "Jugend musiziert", vielen Studenten und Absolventen der Musikhochschulen Baden-Württembergs sowie talentierten Nachwuchs- und Laienmusikern aus der näheren Umgebung.

Dirigent und Musikpädagoge Tobias Mahl, der an der Mannheimer Musikschule drei Blasorchester leitet und als anerkannter Dozent arbeitet, hatte die "Windphonics" in zwei Probewochenenden auf dieses Konzert vorbereitet. Maßgebliche Arbeit leisteten zuvor die Leiter der Registerproben.

Das Konzert bot eine Auswahl von Blasmusikwerken großer Komponisten. Mahl stellte die Musikstücke anfangs kurz vor. Im ersten Teil präsentierte das Projektorchester mehrere Klassiker der sinfonischen Blasmusik. Dazu zählte die "Ouvertüre für Harmoniemusik Op. 24" von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Aus dem Bereich der Militärmusik war danach die "First Suite in Eb Op. 28" von Gustav Holst zu hören. Aus der Feder von Richard Wagner, der nur drei Werke für Blasmusik komponierte, stammten die nächsten Stücke: die "Trauermusik" sowie der "Huldigungsmarsch".

Der zweite Part enthielt moderne amerikanische Kompositionen. Zum Höhepunkt des Konzertes erklärte der Dirigent das Werk "Give us this day" des amerikanischen Komponisten David Maslanka, in dem dieser mit vielerlei musikalischen Stilmitteln menschliche Gefühle beschreibt. Nach dem "Children's March: Over the hills and far away" von Percy Aldrige Grainger folgte zum Finale die "Candide Suite" in fünf Sätzen von Leonard Bernstein. Erst nach zwei Zugaben ("Zapfenstreich Nr. 2" von Beethoven) und dem "Soul Bossa Nova" von Quincy Jones verließen die Musiker die Bühne.

(Pressebericht Schwarzwälder-Bote, 16.06.2015)