WINDPHONICS, ein im Jahr 2006 aufgrund einer Initiative von vier jungen Rottweilern entstandenes Projektorchester, gilt im Umkreis Rottweil und sogar über die Region hinaus in dieser Art als einmalig. Die vier Rottweiler Musiker Julia Guhl, Johannes Aiple, Simon Busch und Philipp Weckenmann wollten einen hochwertigen Klangkörper ins Leben rufen, der sich weitestgehend selbst organisieren und geeignet sein sollte, auch anspruchsvollste Literatur der sinfonischen Blasmusik auf die Bühnen zu bringen. Gleich in den ersten Tagen der Konzeption konnte das Ensemble mit Robert Kopf einen erfolgreichen jungen Dirigenten für sich gewinnen, der damals noch sein Dirigierstudium bei Prof. Manfred Schreier in Trossingen absolvierte.
Das Orchester besteht aus musikalischen Profis und talentierten Nachwuchs- und Laienmusikern. Unter ihnen sind Preisträger des Wettbewerbs „Jugend Musiziert", Musikstudenten aus der Region, und herausragende Musiker aus den Landkreisen Rottweil und Tuttlingen. Das Durchschnittsalter liegt knapp über 20 Jahren.
Durch das Orchesterprojekt WINDPHONICS soll nicht nur das musikalische Potential der Region gefördert und den jungen Talenten die Möglichkeit geboten werden, Orchesterpraxis auf hohem Niveau zu erfahren. Es soll den Teilnehmern vor allem auch die Möglichkeit bieten, neue musikalische Erfahrungen zu sammeln, die sie dann wiederum bei ihren Vereinen und Orchestern mit einbringen können.
Anspruchsvolle Originalkompositionen und Arrangements für Blasorchester aus Klassik und Moderne, aus Jazz und Pop, aber auch Ausflüge in die Unterhaltungsbranche stehen auf den jährlichen Programmen von WINDPHONICS, welche immer auf hohem Niveau dargeboten werden.
In den Konzerten der letzen Jahre waren beispielsweise Johan de Meij´s Komposition „Symphony nr.1 – The Lord of the Rings", Leonard Bernsteins bekannte Ouvertüre zur „Candide Suite" oder „Et in Terra Pax" mit Chorbegleitung zu hören. Aber auch vor Uraufführungen zeitgenössischer Stücke schreckt das Orchester nicht zurück. So wurde 2007 das von Andreas Kummerländer eigens für WINDPHONCIS komponierte Stück „Rottweil ist sich selbst genug" auf die Bühne gebracht.
Immer aber sollen während der intensiven Projektarbeit der Spaß und die Freude am Musizieren im Vordergrund bleiben. Auch will das Orchester keinesfalls in Konkurrenz zu Musikvereinen, den Jugendblasorchestern der Kreisverbände oder anderen Jugendorchestern treten. Als Projektorchester trifft sich WINDPHONICS deshalb jährlich nur einmal zu einer zeitlichen begrenzten Arbeitsphase, die nach Möglichkeit die Jahreskonzerte umliegender Musikvereine nicht tangiert.
Bereits seit dem ersten Jahr nach Gründung des Orchesters stehen auch Konzertreisen auf dem Programm. So besuchte das Orchester im Sommer 2007 Rottweils Partnerstadt L'Aquila in Italien und absolvierte dort in vier Tagen fünf Konzerte. Anfang Juni 2009 reiste das Orchester zu einer internationalen Jugendbegegnung nach China, wo es u.a. Guangzhou, Macau und Hongkong besuchte und dort drei umjubelte Konzerte bestritt. Weitere Reisen sind bereits in Planung.
Rechtlich und organisatorisch konnte das Projektorchester unter dem Dach der Musikschule der Stadt Rottweil verankert werden, welche die Initiative der jungen Musiker von Anfang stark unterstützte und förderte. Da sich das Ensemble finanziell selbst tragen muss, ist es neben der Einnahmen aus Konzerten und Veranstaltungen auf regelmäßige und großzügige Unterstützung durch Spender und Sponsoren angewiesen.